Die Debatte über Barrierefreiheit hat in jüngster Zeit stark an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Bezug auf die Zugänglichkeit von physischen Orten, digitalen Inhalten und der Schaffung inklusiver Umgebungen für Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten. Wie kann barrierefreies Geocaching gelingen? Dieser Frage widmet sich der GeheimPunkt-Blogbeitrag.

Globale Bedeutung von Barrierefreiheit 

In einer Welt, in der Vielfalt und Inklusion immer wichtiger werden, geht die Diskussion um Barrierefreiheit weit über die physische Zugänglichkeit von Gebäuden hinaus. Es umfasst auch die digitale Landschaft, die Website- und Software-Entwicklung sowie die Schaffung von Inhalten, die für alle verständlich und zugänglich sind. Alle diese alltäglichen Teilbereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens betreffen auch das Geocaching.

Die aktuellen Diskussionen betonen die Notwendigkeit, Barrieren abzubauen, sei es durch den Einsatz von Technologien für Menschen mit Behinderungen, die Schaffung von Gesetzen und Richtlinien zur Gewährleistung der Barrierefreiheit oder das Bewusstsein für die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen. Unternehmen und Institutionen erkennen vermehrt, dass Barrierefreiheit nicht nur eine moralische Verpflichtung ist, sondern auch wirtschaftlich Sinn macht und eine breitere Akzeptanz und Teilhabe ermöglicht.

Die Herausforderung besteht darin, Barrieren auf verschiedenen Ebenen zu identifizieren und zu beseitigen, sei es physisch, digital oder in Bezug auf die Bereitstellung von Dienstleistungen. Barrierefreiheit bedeutet letztendlich, eine Welt zu schaffen, die für alle zugänglich ist, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen.

Immer wieder wird auch in der Geocaching Community darüber diskutiert, wie das beliebte Freizeit-Hobby für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zugänglicher gestalten werden kann. Es geht darum, Verstecke so zu platzieren, dass sie für möglichst viele zugänglich sind, sei es für Rollstuhlfahrer:innen, Sehbehinderte oder Menschen mit anderen Einschränkungen. Technologische Innovationen, die die Navigation und Teilnahme erleichtern, sind notwendig, um ein inklusiveres Geocaching-Erlebnis zu schaffen.

Attribute: Eigenschaften von Geocaches 

Was sind Attribute? Auf geocaching.com, der Heimatlattform für die weltweite Geocaching Community, werden Attribute von Geocaches folgendermaßen definiert:

“Attribute erklären symbolhaft, was Dich am Geocache-Standort erwartet. Geocache-Owner können spezifische Attribute zu ihrem Geocache-Listing hinzufügen, bevor sie diesen zur Überprüfung einreichen. Gekennzeichnete Attribute erscheinen auf der rechten Seite des Geocache-Listings. Premium-Mitglieder können die Pocket-Query Funktion nutzen um Geocaches mit bestimmten Attributen zu suchen.” 

Des Weiteren werden die einzelnen Symbole unter diesen Kategorien gebündelt: 

  • Berechtigungen (erlaubt / nicht erlaubt): Hunde, Fahrräder, Motorräder etc. 
  • Bedingungen wie beispielsweise “Empfohlen für Kinder”, Länge der Wanderstrecke bis zum Geocache usw. 
  • Besonderheiten, ob es sich dabei um eine GeoTour, einen Partnercache oder anderes handelt. 
  • Benötigte Ausrüstung wie Taschenlampe, Boot, Eintritt oder anderes 
  • Eventuell vorhandene Risiken wie Zecken, Dornen und weitere Gefahren 
  • Hilfsmittel: Rollstuhl geeignete Geocaches, Parkplatz in der Nähe etc. 

Ein Attribut für audiobasierte Geocaches existiert noch nicht. In unserem Podcast Geocaching in 100 Sekunden” sprechen wir über diesen Umstand und die Notwendigkeit eines Audio-Attributs (hier hörbar @ open-spotify.com).

Ebenfalls in einer unserer Podcast-Folgen (hier hörbar @ open.spotify.com) finden Sie einen Hinweis auf eine tolle Aktion, in der die Gebärdensprache von Signal The Frog, dem Maskottchen vom Geoaching Headquarter, thematisiert wird. Auch das WapperEvent in Belgien dreht sich um die inklusive Zusammenführung diverser Geocaching-Gruppen mit Aktionen über Gehörlosigkeit und Geocaching (Bericht über das WapperEvent hier hörbar @ open.spotify.com).

Nicht jeder Geocache kann absolut barrierefrei gestaltet werden. Doch diejenigen Geocaches, die mit einer Barrierefreiheit ausgestattet werden könnten, sollten diese Chance auch nutzen. Denn schließlich wäre es toll, möglichst vielen Menschen einen Zugang zum jeweiligen Abenteuer zu gewährleisten. Dies setzt voraus, dass besonders die Planung eines Geocaching-Abenteuers möglichst anwendungsfreundlich und informiert bewerkstelligt werden kann. Aussagekräftige Attribute sind hierbei von entscheidender Bedeutung.

Eine umfassende Beschreibung des Verstecks sowie detaillierte Hinweise können dazu beitragen, die Auffindbarkeit des Geocaches zu erleichtern. Dies ist besonders relevant für Geocacher:innen mit Sehbehinderungen oder anderen Einschränkungen. Das Einbeziehen von klaren und präzisen Informationen in der Cache-Beschreibung verbessert die Chancen, dass eine breitere Palette von Geocachern das Versteck finden kann.

Sensibilisierung für wichtige Themen: Barrierefreiheit und Inklusion

Eine bewusste Sensibilisierung innerhalb der Geocaching-Community ist entscheidend. Durch das Teilen bewährter Praktiken und die Förderung eines inklusiven Ansatzes kann die Community gemeinsam dazu beitragen, dass Geocaching für jeden Teilnehmenden zugänglich wird. Die Integration technologischer Innovationen ist ein weiterer Schlüssel zur Förderung der Barrierefreiheit im Geocaching. Dies kann die Nutzung von Apps oder spezieller Ausrüstung beinhalten, die Geocacher:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen hilft, Verstecke zu finden und zu loggen. Technologie kann die Teilnahme am Geocaching für alle erleichtern und verbessern.

Die Umsetzung von Barrierefreiheit als grundlegendes Prinzip im Geocaching erfordert ein umfassendes Verständnis der Bedürfnisse und Einschränkungen verschiedener Geocacher. Die Berücksichtigung von physischen Einschränkungen, detaillierten Beschreibungen, Vielfalt bei Cache-Typen, Gemeinschaftsengagement und die Nutzung technologischer Innovationen sind entscheidende Elemente, um ein inklusives und zugängliches Geocaching-Erlebnis für alle zu gewährleisten. Es liegt in unserer Verantwortung als Geocacher, diese Best Practices zu fördern und umzusetzen, um die Faszination des Geocachings mit allen zu teilen.

Bis bald im Wald!

Text: Kathrin Rosi Würtz, Bonn

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