Unser Heimatplanet ist ein zerbrechliches Raumschiff. Spätestens seit uns die Crew der Internationalen Raumstation Fotos von der zerbrechlichen Hülle und Oberfläche unserer Erde schickt, dürfte klar sein: Naturschutz geht uns alle an! Was wir konkret während unserer Geocaching-Touren tun können, beleuchten wir in diesem Beitrag.
Die harten Fakten zuerst: Regeln und Geocaching-Guidelines
Geocaching bringt Menschen mit der Natur in Berührung, denn viele Caches befinden sich draußen in der Natur. Der aus Film und Fernsehen bekannte Geocacher Bernhard Hoëcker hat dies in seinem „offiziellen Geocaching-Guide“ so auf den Punkt gebracht: „Geocaching ist eine Art von Naturschutz.“ Doch was muss beachtet werden, damit die moderne Schnitzeljagd per GPS-Signal auch naturfreundlich bleibt?
Das Spiel Geocaching basiert auf Regeln, damit nicht jeder machen kann, was er oder sie will. Zwar sagt man den meisten Geocacher:innen nach, dass sie Naturfreund:innen seien, aber eine gemeinsame Basis an Verhaltensregeln bieten allen Beteiligten eine sichere Grundlage. Hierfür gibt es die offiziellen Geocaching-Guidelines, die so ziemlich alles regeln, was die analog-digitale Schatzsuche angeht.
Ehrenamtliche Reviewer:innen überprüfen vor der Veröffentlichung eines neuen Geocaches, ob dieser wirklich ordnungsgemäß positioniert wurde. So ist beispielsweise ein Versteck abseits von offiziellen Wegen nicht zulässig. Bei Geocaches auf privaten Grundstücken muss die schriftliche Genehmigung der Grundstückbesitzer:in vorliegen. Sachbeschädigung ist ebenso ein No-Go und auch Eintritt darf für das Heben eines Caches nicht verlangt werden. Sollten sich manche Geocache-Besitzer:innen (Owner) doch mal daneben benehmen und die Guidelines nicht beachten, können die bereits erwähnten Reviewer:innen den betreffenden Geocache auch im Nachhinein noch zwangsarchivieren. Das Spiel soll schließlich fair und naturfreundlich bleiben. Und wer sich unsicher sein sollte, ob sein Tun guideline-konfrom ist, der kann jederzeit bei den Reviewer:innen um Rat fragen.
Wie erkenne ich Naturschutzgebiete?
Der Schutz von Pflanzen und Tieren vor Schäden jeglicher Art steht bei jeder Geocaching-Tour an oberster Stelle. Sind Flora und Fauna in einem Gebiet sehr empfindlich, werden diese Bereiche speziell ausgezeichnet. Naturschutzgebiete sind rechtsverbindlich und daran gibt es absolut nichts zu rütteln. Sie dienen dem besonderen Schutz von Natur und Landschaft. Da es sich beim Geocaching um ein international verbreitetes Outdoor Game handelt, müssen auf jeden Fall lokale Gesetze befolgt werden.
Die Beschilderung von Naturschutzgebieten hier in Deutschland befindet sich derzeit in einem Wandel. Die altbekannten Schilder mit einem Weißkopf-Seeadler werden langsam aber sicher durch Schilder mit einem Uhu ersetzt. Um es kurz zu machen: Geocaches gehören nicht in Naturschutzgebiete, weil eben diese Regionen so hoch sensibel auf äußere Einflüsse reagieren können. Und auch außerhalb von Naturschutzgebieten schützen die Geocaching-Guidelines unsere Mitbewohner:innen in Wald und Wiese: So kann es beispielsweise sein, dass Schutzzeiten für Fledermäuse eingehalten werden müssen oder die Brutzeit von Vögeln Vorrang hat. Aber bei der Fülle an Geocaches, die es weltweit zu entdecken gibt, dürfte die temporäre Inaktivierung von manchen Geocaches dem Outdoor-Spaß keinen Abbruch tun.
Viele Wege führen zum Geocache
Der Natur- und Umweltschutz spielt beim Geocaching auf vielfältige Weise eine Rolle. So lohnt sich, auch die Anreise zum heiß ersehnten Ziel gut zu durchdenken. Wie kommen wir möglichst umweltschonend zum Geocache-Versteck? Welche Transportmittel erzeugen welche Treibhausgase und wie können wir mit möglichst geringem Ausstoß anreisen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung jedoch richtig Spaß machen.
Ein Beispiel: Sich einfach ins Auto zu setzen und möglichst nah an den Zielort heranzufahren, kann fast jeder. Was passiert aber, wenn die Bequemlichkeit durch mehr körperliche Aktivität ersetzt wird? Richtig! Wege müssen plötzlich selbst bewältigt werden: Bewegungstraining und Naturbetrachtung in Slow Motion in Einem! Geocaching bringt uns der Natur tatsächlich näher und je weniger Hilfsmittel wir benutzen, desto mehr müssen wir selbst aktiv und kreativ werden. Jenseits vom Schreibtischjob arbeiten Körper und Geist bei der Lösung des Outdoor-Rätsels zusammen. Die gesundheitlichen Aspekte des Geocaching sind auf diese Weise direkt an aktiven Natur- und Umweltschutz gekoppelt, wenn das Auto in der Garage stehen bleibt.
Oder noch eine andere Idee: Fahrradverleiher:innen gibt es mittlerweile in jeder Stadt. Und mit einem E-Bike kommt jeder schneller ans Ziel. Wenn Entschleunigung und Achtsamkeit derzeit zwei so prominente Schlagwörter sind, dann kann es doch nicht schaden, auch mal wirklich selbst in die Pedale treten zu müssen und auf die Elektrounterstützung des E-Bikes komplett zu verzichten. Mit dem guten alten Drahtesel zum nächsten Geoschatz!
Die extremste Form wäre der komplette Verzicht auf Transporthilfsmittel, also quasi die komplette Geocaching-Tour zu Fuß zurückzulegen. Dann wäre der Co2-Ausstoß wirklich auf fast Null reduziert, wenn wir vom Energieverbrauch des Smartphones oder GPS-Geräts absehen.
CITO: Cache In Trash Out
In einigen deutschen Städten werden gelegentlich Veranstaltungen zum Aufsammeln von Müll angeboten. In den sozialen Medien findet man derartige Müllaufräumaktionen beispielsweise unter den Hashtags #TrashChallenge und #TrashTagChallenge. Und auch Geocacher veranstalten solche Events, die CITO genannt werden. CITO ist die Abkürzung für „Cache In Trash Out“.
Bei einem CITO Event versammeln sich Geocacher, um der Natur etwas Gutes zu tun. Sie räumen von anderen Menschen unachtsam weggeworfene Dinge auf, die in der Umwelt verheerende Folgen haben können. In herumliegenden Plastiktüten können sich Tiere verheddern und elendig sterben. Scharfe Gegenstände wie beispielsweise kaputte Glasflaschen führen nicht selten zu tödlichen Schnittverletzungen bei Wildtieren. Und nicht zu vergessen: Plastikmüll zersetzt sich nur sehr langsam und schadet der Biosphäre dann als Mikroplastik dauerhaft.
Apropos Plastik: Selbstverständlich achten wir beim Geocaching auch darauf, dass unsere eigenen Überbleibsel ordnungsgemäß entsorgt werden. Alte, inaktive Geocaches gehören in die Mülltonne und nicht in den Wald. Wir haben es alle selbst in der Hand, wie wir mit unserer Erde umgehen und welche Zeichen wir setzen, um sie zu schützen und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Geocaching bietet uns hierfür den optimalen Zugang zur Natur, weil es Spiel, Spaß, Teamplay und Verantwortungsbewusstsein hervorragend fördert. Bis bald im Wald!
Wie Sie sicherlich schon auf unserer GeheimPunkt-Website entdeckt haben, bieten wir auch Geocaching-Touren und Geocaching-Firmenevents an. Egal ob Sie einen Geocache finden, verstecken oder ein Event für Ihr Unternehmen veranstalten wollen: Gerne helfen wir Ihnen, Ihre Idee naturfreundlich und regelkonform zu gestalten und durchzuführen.
Sprechen Sie uns einfach jetzt an und diskutieren Sie gemeinsam mit uns die Umsetzung Ihrer Geocaching-Idee. Sie erreichen uns via E-Mail (info@geheimpunkt.de) oder per Telefon: +49 (0) 511 700 235 60. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Foto und Text: Kathrin Rosi Würtz, Bonn