Das Geocacher ihr Urlaubsziel durchaus unter Geocaching-Gesichtspunkten auswählen, ist kein Geheimnis. Städte und Urlaubsregionen können sich das zu Nutze machen. Genau deswegen wurden auch die GeoTouren ins Leben gerufen. Diese sollen Geocacher auf besonders attraktive Geocaching-Urlaubsziele hinweisen.
Kleiner Werbeblock: wir helfen Städten und Regionen auch gerne bei der Ausarbeitung eines geocaching-basierten Marketing- oder Tourismuskonzeptes!
Doch auch, wenn nicht explizit ein solches Ziel ausgewählt wird, kann ein Urlaub mittels Geocaching bereichert werden. Ich mache das mal am Beispiel meines einwöchigen Italienurlaubs deutlich, vielleicht ist das ja für den ein oder anderen eine Anregung.
1. Das Ziel
Für unseren einwöchigen Herbsturlaub habe ich Carrara in Norditalien ausgewählt. Dabei habe ich mich nicht von der Anzahl der Geocaches leiten lassen sondern einfach von der Nähe zum Meer und zu den Bergen. Dennoch habe ich natürlich vorab einmal auf die Karte unter Geocaching.com geschaut und das Angebot in der Umgebung angesehen. Es ist heute eigentlich selten, dass es in Urlaubsregionen mal keine Caches findet. Um herauszufinden, ob dein nächstes Ziel auch „bedost“ ist, gib den Names des Ortes einfach hier in die Suchmaske ein.
2. Die Fahrt
Weil ich mit 3 Kindern unterwegs war, wollte ich gerne maximal flexibel sein. Daher sind wir mit dem Auto gefahren. Die lange Strecke haben wir in zwei Etappen aufgeteilt und eine Nacht bei Verwandten verbracht. Doch auch die Teilstrecken verlangten einige Pausen ab. Daher habe ich vorher eine Liste von interessanten Caches entlang des Weges erstellt. Hier eine kleine Anleitung:

  • auf geocaching.com den Punkt „Eine Route erstellen“ anklicken (Achtung: Premium-Feature!)
  • prüfen, ob es die Route evtl. schon gibt
  • wenn nicht, Start- und Zieladresse in die Felder eingeben, die Route wird automatisch erstellt
  • durch ziehen der Route kann man den Verlauf anpassen
  • Achtung: ist die Route länger als 800 km, muss sie in Teilstrecken angelegt werden
  • Route speichern
  • auf der nächsten Seite erhält man die Option, aus der Route eine Pocket Query zu machen
  • diese kann gemäß der eigenen Vorlieben editiert werden. Ich habe für meine Zwecke die Faktoren „Traditioneller Cache“, „bis 1 km links und rechts der Strecke“, „aktiviert“ eingestellt. Man könnte noch die Größe, die Eignung für Kinder usw. einstellen
  • im nächsten Schritt habe ich mir die Ergebnisse anzeigen lassen und diese nach Favoritenpunkten sortiert
  • die ersten 30 Ergebnisse (die mit den meisten Favoritenpunkten) habe ich auf mein GPS übertragen
  • so hatte ich eine Auswahl an autobahnnahen Caches, die andere Spieler als „empfehlenswert“ gekennzeichnet haben, auf dem Gerät und war für Pausen gut gerüstet
  • ein etwas älteres Video zeigt noch mal Schritt für Schritt, wie das geht

Auf unserer Fahrt sind haben wir diese Caches absolviert: 

  • Zwischen Lengfeld und Estenfeld ein wirklich schön gestalteter Cache mit viel Liebe zum Detail. Sowohl die Kinder als auch ich hatten unseren Spaß!
  • Isaac Newton hier war der Name ein guter Hinweis auf den Kniff. Auch der hat gut gefallen und uns geholfen, mit Spiel und Spaß die Beine zu vertreten!
  • Alte Rheinbrücke Vaduz-Sevelen eine wirklich schöne Brücke, wo wir ein Wettrennen mit zweifacher Landesgrenzenquerung veranstaltet haben. Nebenbei mein erster Cache in Lichtenstein und damit ein neuer Länderpunkt 😉

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    Zwei Länderpunkte: Liechtenstein und Schweiz

  • Macbeths 2000ster – Riettour noch ein Länderpunkt, diesmal in der Schweiz
  • und auf dem Rückweg mein Favorit Nackt geht`s besser . Dieser Cache ist in einem Gebirgsbach hinter einem kleinen Wasserfall. Der Bach führte wenig Wasser, so konnte mein Sohn fast trocken an den Cache kommen. Ein tolles Abenteuer!

3. Vor Ort
In Carrara habe ich Geocaching genutzt, um für jeden Tag ein spannendes Ziel zu haben. Und das ist voll aufgegangen. Was wir da gesehen haben, steht sicher in keinem Reiseführer.
Am ersten Tag wählten wir den Cache „The secret beach„. Um dorthin zu gelangen, mussten wir zunächst durch einen 1km langen und seit vielen Jahren stillgelegten Eisenbahntunnel. Das allein war schon ziemlich spannend. Wir kamen in einem alten Olivenhain raus (Oliven direkt vom Baum sind übrigens sehr bitter) und erreichten nach kurzer Zeit tatsächlich ein sehr kleinen und malerischen Strand, wo wir einen tollen Tag verbrachten! 2015-10-19 13.38.44 2015-10-19 13.38.402015-10-19 13.01.19 2015-10-19 13.00.48 2015-10-19 11.58.232015-10-19 11.58.14
Tag zwei brachte uns dem Himmel sehr nah. „Stairway to heaven“ stand auf dem Programm. Hier wurde ein Berg mit einer Einschienenbahn versehen, diese diente dem Marmortransport. Sie ist seit vielen Jahren stillgelegt. Parallel dazu verläuft eine Treppe, die es in sich hat. 2500 Stufen, die etwa 1100 Höhenmeter überwinden! Die Kinder haben das gut mitgemacht, auch wenn einige Pausen notwendig waren. Oben waren wir dann auf Wolkenniveau und konnten den Cache in einer verlassenen Hütte finden. Eine tolle Aussicht und ein unvergessliches Erlebnis. Auf dem Rückweg trafen wir noch einen Ziegenhirten, der uns auch ein Stück mitnahm.2015-10-20 11.35.29 2015-10-20 13.34.03 2015-10-20 15.08.27 2015-10-20 15.08.54

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Geheimpunkt Mitarbeiter beim Arbeitseinsatz in Pisa

Tag drei war eher touristisch geprägt. Der schiefe Tum von Pisa stand auf dem Programm. Für mich eher anstrengend, aufgrund der vielen Leute und nervigen Straßenhändler. Aber sicher ein „Must have“.

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Ein Strand nur für uns

Tag vier brachte uns wieder zu einem tollen Strand. „Meteor Island“ war das Tagesziel, ein Cache auf einer kleinen Insel nicht weit vom Strand. Um dort hin zu kommen, sind wir zunächst ein wenig am Strand umher gewandert und fanden nach einer kleinen Kletterpartie den Privatstrand eines Hotels. Das Hotel war wohl schon geschlossen, jedenfalls hatten wir den ganzen Strand inkl. Terrassen, Liegen und Schirmen für uns. Das Schwimmen war bei einigermaßen guten Temperaturen auch noch gut möglich und der Cache auf der Insel besonders für meinen Sohn ein echtes Highlight. 2015-10-22 12.55.50

Am fünften Tag haben wir uns Caches ausgesucht, die uns die Marmorsteinbrüche in der Gegend gezeigt haben, wie z.B. „White Gold of Carrara„. Es ist schon beeindruckend, mit was für Maschinen diese großen Brocken bearbeitet werden.

Lostplace: eine nicht mehr genutzte Marmorabbauanlage

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Einfahrt in einen unbekannten Tunnel

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verlassene Hütte beim Steinbruch

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Spoiler: da ist der Cache

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Insgesamt hatten wir also ein wirklich vielfältiges und buntes Programm. Warum? Nicht wegen Tipps in einem Touristenführer sondern einzig und allein wegen Geocaches, die von ortsansässigen Cachern versteckt wurden. Diese kennen ihre Gegend sehr gut und können anderen Geocachern durch das Hobby die schönsten Seiten ihrer Heimat zeigen!
Mir ging es im Urlaub nicht um viele Caches, sondern darum, möglichst tolle Orte zu sehen. Geocaching war hier Mittel zum Zweck.
Was habt ihr durch Geocaching schon für geheime Orte entdeckt?
 

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